Cappuccino - Info:

"Das Leben ist kurz..."

Das Leben ist ein ewiger Kampf und es ist manchmal schneller vorbei als man glaubt. Cappuccino hat schon immer die volle Breitseite davon abbekommen. Mit seinen 27 Jahren hat er all jene Höhen und Tiefen durchlebt, für die andere Menschen wohl zwei Leben brauchen würden.

Der schlaksige Rapper kommt von ziemlich weit unten und da weiß man wie man sich durchsetzen muss. Doch statt geballten Fäusten lässt er treffende Worte sprechen, seine Reime waren und werden immer ein Ventil für seine Seele sein. Ungefiltert. Direkt vom Herzen.

Eine Eigenschaft, die nicht viele Rapper von sich behaupten können. Auch wenn er mit den verschiedenen erfolgreichen Side-Projekten Jazzkantine/Tanzzkantine Gruppendynamik beweißt, ist und bleibt Cappuccino Einzelkämpfer. Der Opener "Die 80 Takte des Shaolin" zum dritten Solo-Album vermittelt eindrucksvoll, was passiert wenn Cappu die pure Gewalt der Worte benutzt. Ein Highspeed-HipHop-Burner, der in 80 Takten ohne Refrain jeden Hörer von den Beinen holt. Im First Take eingerappt, offenbart dieser Track, welchen Qualitätsgrad Cappus Kunst heute erreicht hat.

Mit "Money" steuert er nach dem '98er Chart - Titelsong "Der Eisbär" einen weiteren Song für einen Kinofilm bei. Diesmal nicht für Til Schweiger, sondern für Götz George und Alexander Scherr (Hauptdarsteller aus "Sonnenallee"), die die Hauptrollen in dem im April startenden "Victor Vogel - Commercial Man" spielen. "No Secrets" mit dem aus Tobago stammenden Raggaman Sesco, vermittelt eine weitere Facette von Cappuccino. Die relaxte Ragga-Nummer überzeugt mit warmer Atmosphäre und tiefem spirituellen Touch.

Überhaupt präsentiert sich der Braunschweiger auf seinem dritten Album ernsthafter, nachdenklicher und reifer denn je. Er führt noch konsequenter weiter, was er mit seinem '99 Top 20 Album "Nur die Besten überleben" begonnen hat. Tracks wie "Real men don't talk", "Nicht immer leicht" oder das seinem alten, nun im Knast sitzenden Kumpel, gewidmete "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt", zeigen ihn in textlicher Hochform. Es gibt hier unheimlich viel Herzblut, Gedanken, Schmerz, Schweiß und Tränen - kein Wunder, private Schicksalsschläge und Todesfälle haben den Wortakrobaten zwar nicht umgehauen, jedoch innerlich stark verändert, was auf "Das Leben ist kurz..." ohne Rücksicht auf Trends, Marktmechanismen und Verluste verarbeitet wird.

Cappus Kampf geht weiter: konzentriert, schonungslos, aufrecht und stärker als je zuvor. Oder anders ausgedrückt: "Lebe jeden Tag als wird's keinen nächsten geben. Wir leben nicht für den Tod, doch wie sterben für das Leben".